SPD Gechingen

 

Radwegplanung auf dem Rücken der Fußgänger

Veröffentlicht in Aktuelles

Leserbrief von Bernd Gorenflo

 

Die Ausweisung von städtischen Fahrradflächen ist eine zukünftig wichtige und somit nachhaltige Aufgabe.  Stichworte wären da Stadtklima, Aufenthaltsqualität, Verkehrswende, CO2-Einsparung … die Liste ließe sich fortsetzen.

Allerdings darf eine solche Planung nicht darin bestehen, diese Flächen aus dem Bestand der Fußgängerflächen zu rekrutieren, frei nach dem Motto: den einen wegnehmen und den anderen geben.

Eine derartige Planung ist kurzsichtig und nicht im Sinne einer zukunftsorientierten, verkehrsgerechten Stadtentwicklungsplanung: Denn Fahrradfahrer werden gegen Fußgänger ausgespielt und da es sich im unten geschilderten Falle auch um gemischte Rad- und Fußgängerwege handelt, sind diese Planungen auch gefährlich. So zu sehen an der Ankerbrücke. Der dort ausgewiesene Radweg ins Iselshäuser Tal und nach Horb   beginnt hier am Busbahnhof, die erste Hürde ist zu nehmen: das dortige Restaurant hat gerade dort seinen Haupteingang, der Radfahrer fährt zwischen Lokal und dessen belebter Außengastronomie. Es herrscht „Querverkehr“, verursacht durch Servicepersonal und Gäste. Es folgt der Haupteingang des Einkaufsmarktes, auch hier queren die Einkaufenden die ausgeschilderte Trasse, da sie in der Regel über die Brücke von der Innenstadt herkommen, es folgt der Treppenaufgang zum Parkdeck. Nebenbei muss der Radfahrer auf die Passanten der vier Brücken achten, die rechtwinklig auf die Fahrbahn stoßen. Eine gefährliche Passage für Fußgänger und Radfahrer. Das ganze Szenario ereignet sich auf noch nicht einmal 100 m Länge.

Man fährt dann ein Stück weiter an der Waldach entlang auf einem Gehweg, versucht durch Rufen oder Klingeln auf sich aufmerksam zu machen, in beiden Fällen muss man mit Unverständnis rechnen. Das Finale folgt dann in der Unterführung, die durch eine Biegung schlecht in der Gänze zu überblicken ist, zumal durch das vorhandene Gefälle sich das Tempo des Radfahrers erhöht.

Derartige Planungen spielen Passanten gegen Radfahrer aus und bringen sie gegeneinander auf mit der Folge gefährlicher Begegnungen und der Minderung der Aufenthaltsqualität. Sind denn nicht gerade Fußgänger und Fahrrradfahrer die Zielgruppen, die man zukünftig in der Stadt braucht, wenn man CO2 vermeiden und den Autoverkehr nicht weiter ausweiten will?

Die gemischten Wege sind grundsätzlich gefährlich und motivieren nicht, auf das Rad umzusteigen. Nimmt man den Radverkehr ernst, so bleibt nur eine Wahl: Eine separate Wegführung für Fahrrradfahrer. Diese könnte so aussehen, dass vom Vorstadtplatz die Radfahrer in die weniger befahrene Gerberstraße einfahren und dann die Grafenwiesenstraße in Richtung Schillerstraße überqueren, um dann auf einer neu zu planenden Trasse Richtung Iselshausen zu gelangen.

Dabei könnte eine Ampelschaltung an der zu querenden Grafenwiesenstraße für die längst notwendigen Verhältnisse sorgen. Die hier hilfsweise installierte sog. „Querungshilfe“ genügt schon lange nicht mehr den neuen Mobilitätsanforderungen, die durch die südliche Stadtausweitung entstanden sind.

Wenn die Stadt den Radverkehr vernünftig planen will, so wird man Geld in die Hand nehmen müssen. Kostenneutrale Mischverkehre mit Fußgängern und Radfahrern sind nicht zukunftsorientiert.

 

Bernd Gorenflo

 

Homepage Daniel Steinrode

Daniel-Steinrode.de

 

mitmachen.spd.de

Mitmachen.SPD.de

 

saskiaesken.de

http://www.saskiaesken.de

 

Mitglied werden

Mitglied werden

 

Aktuelle-Artikel

  • Gechingen ist Online!.

    Wir sind dabei, die Homepage des SPD - Ortsvereins aufzubauen. In Kürze können Sie hier aktuelle Artikel zur Gechinger Kommunalpolitik lesen.