Betr.: Artikel im Schwarzwälder Bote vom Sa.26.03. 2022

„Nagold bekommt eine eigene Fahrradstraße“

Zu begrüßen sind alle Maßnahmen, die darauf abzielen, den Fahrradverkehr komfortabler, attraktiver und sicherer zu machen. Nur so kann ein Umdenken im kommunalen Verkehrsgeschehen erreicht werden.

Die Iselshauserstraße umzuwidmen in eine sog. „Fahrradstraße“ soll den Fahrradverkehr von Iselshausen in die Kernstadt erleichtern. Wenn da nur nicht der Kreisverkehr an der Waldach wäre, der auf diesem Weg bewältigt werden muss!

Es liegt hier ein – vor allem in Stoßzeiten - stark befahrener Kreisel vor, der Risiken für die Fahrradfahrer mit sich bringt: Das Anhalten und wieder Anfahren, sich zügig einschleusen in den fließenden  Verkehr und dabei von den Autofahrern nicht übersehen zu werden. Wer mit dem Rad einkauft, was aus kommunaler Sicht erwünscht ist, hat schnell noch ein paar  zusätzliche Kilogramm an Gewicht. Das erschwert beim (An-)fahren die Balance und Agilität des Rades, ganz zu schweigen von Kindern, älteren  oder weiteren  Mitbürgern, die die geforderte Beherrschung des Zweirades, die notwendige Reaktionsbereitschaft und  Sportlichkeit nicht unbedingt vorweisen können.

Deshalb meiden sinnvollerweise die meisten Radfahrer auch diesen Kreisel und fahren über die  Schillerstraße und Gerberstraße in die Stadt. Via Schillerstraße kommt auch der Radverkehr aus dem Riedbrunnen mit seinen vorgelagerten Einkaufsmöglichkeiten und den Kindertagesstätten.

Diese Kreuzung sollte fahrradfreundlicher werden, da auch nach der Umwidmung der Iselshauserstraße die Fahrradquerungen  sich weiterhin  hier abspielen werden.

Fahrradfreundliche Maßnahmen, die auch den Fußgängern zugute kämen wären für diese Kreuzung: Einrichtung einer Rechts - vor Links – Regelung auf der Grafenwiesenstraße, eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h und die Einrichtung eines Zebrastreifens für die mittlerweile zahlreichen  Fußgänger.  Die damit verbundene Entschleunigung des motorbetriebenen Verkehrs würde für Fahrradfahrer und  Fußgänger mehr Sicherheit bedeuten.

In diesem Zusammenhang könnte man auch gleich noch ein Rechtsabbiegegebot für motorbetriebene Fahrzeuge aus der Schillerstraße heraus einrichten, um den  temporären Ausfahrtsstau  zu beheben, der durch das Linksabbiegen entsteht.

Mit der Einrichtung der Iselshauserstraße in eine sog. Fahrradstraße  ist es also noch nicht getan. Neukonzipierte Routen für Radfahrer müssen bei einer verantwortungsvollen Planung durchgängig sicher für alle sein.